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Stefanie Eizenberger
Presse- / Öffentlichkeitsarbeit
+49 (0) 89-551 78-370 +49 (0) 151-255 46 886 E-Mail senden21.01.25 | Pressemitteilung
Schlechte Lage ohne Aussicht auf Besserung – ein Viertel der Betriebe mit Verlusten – weiterer Rückgang von Produktion, Investitionen und Beschäftigung im Inland / Sieber: „Drei Viertel der Unternehmen sehen schlechtere Standortbedingungen“
Die Lage in der mittelfränkischen Metall- und Elektro-Industrie hat sich im zweiten Halbjahr 2024 verschlechtert und eine Aussicht auf Besserung ist nicht in Sicht. Die inländischen Geschäftserwartungen der Unternehmen sind deutlich ins Minus gerutscht, bei den Auslandserwartungen sind die Betriebe hingegen vergleichsweise optimistisch. „Die De-Industrialisierung nimmt immer weiter an Fahrt auf und die mittelfränkische M+E Industrie verharrt wegen der sich ausweitenden Konjunktur- und Strukturkrise in der Rezession. Lösungen sind von der zerbrochenen Ampel-Regierung nicht mehr zu erwarten. Die Neuwahlen im Februar müssen daher die dringend benötigte Wirtschaftswende einläuten und dem Abwärtstrend ein Ende setzen. Eine zuverlässige Standortpolitik ist längst überfällig, wir dürfen nicht zusehen, wie immer mehr Wertschöpfung unseren Standort verlässt“, fasst Christoph Sieber, Vorsitzender des bayme vbm Vorstands der Region Südost-Mittelfranken die Ergebnisse der aktuellen Umfrage unter ihren Mitgliedsunternehmen zusammen, die heute in Nürnberg vorgestellt wurde.
Laut Umfrage hat sich die aktuelle Geschäftslage im Vergleich zum Sommer kaum verbessert. Nur etwa 11 Prozent der Unternehmen bewerten diese als gut. Der Saldo aus positiven und negativen Antworten liegt im Inlandsgeschäft bei -28,0 Punkten und im Auslandsgeschäft bei -25,1 Punkten. „Die Erwartungen für das Inlandsgeschäft im kommenden Jahr gestalten sich differenziert. Während sie sich für das Inland mit einem Saldo von -12,6 Prozent deutlich eintrübten, steig der Saldo für das Auslandsgeschäft auf +30,8 Prozent an“, erläutert Sieber.
Die Produktionspläne im Inland sind im Vergleich zum Winter noch einmal zurückgegangen. „Nur etwa 10 Prozent der befragten Firmen möchten die Produktion im Inland in den kommenden Monaten ausweiten, 25,6 Prozent sind hingegen gezwungen, sie zu drosseln“, so Sieber.
Die Investitionspläne der mittelfränkischen M+E Unternehmen fallen mit einem Saldo von -26,6 Prozentpunkten und damit einem klaren Minus im Vergleich zum Sommer ebenfalls verhalten aus. Das sinkende Niveau deutet für die kommenden Monate weiter zurückgehende Investitionen an. „Hier sieht man die Gefahr der De-Industrialisierung: Erst wird nicht mehr am Standort investiert und neue Produkte werden anderswo produziert. Darauf folgt unweigerlich der Abbau der Kapazitäten an unserem Standort. Das müssen wir stoppen, bevor es zu spät ist“, fordert Sieber. Mit Sorge betrachten die Verbände, dass weiterhin nur knapp elf Prozent der Investitionen auf Erweiterungen entfallen.
Die Beschäftigungspläne der mittelfränkischen M+E Unternehmen bleiben auf niedrigem Niveau, gut 48 Prozent der Unternehmen befürchten, Stellen abbauen zu müssen. „2024 haben die mittelfränkischen M+E-Unternehmen knapp 1,600 Stellen auf rund 127.000 abgebaut. Und für das kommende Jahr prognostizieren wir einen weiteren Rückgang um 3.200 Beschäftigte“, berichtet Sieber und fügt hinzu: „Die Beschäftigten sind die Leidtragenden einer verfehlten Industrie- und Standortpolitik. Da gibt es nichts schönzureden.“
Mit Blick auf die Neuwahlen im Februar 2025 erwarten die Arbeitgeberverbände bayme vbm eine schnelle, echte und drastische wirtschaftspolitische Wende. Dies ist umso dringender als auch das außenwirtschaftliche Umfeld zunehmend schwieriger wird. Sieber erklärt abschließend: „Kosten und Belastungen am Standort Deutschland laufen aus dem Ruder. Wir brauchen daher dringend Entlastungen bei Arbeitskosten, Energiekosten, Unternehmenssteuern und bürokratischen Vorgaben. Alle staatlichen Ausgaben müssen auf den Prüfstand. Insbesondere muss der fortlaufende Anstieg der Sozialausgaben gebremst und die sozialen Sicherungssysteme entschlossen reformiert werden.“