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Tobias Rademacher

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03.02.25 | Pressemitteilung

Beschäftigungsverlagerung ins Ausland nimmt immer weiter Fahrt auf / Brossardt: „Unternehmen stellen Standort Deutschland schlechte Noten aus“

Fast jedes dritte Unternehmen der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie verlagert aktuell Beschäftigung ins Ausland – oder plant, dies zu tun. In knapp 80 Prozent der Fälle sind davon die Produktion und die Fertigung betroffen. „Die Konjunktur- und Strukturkrise schlägt massiv auf die Unternehmen durch und die Beschäftigungsverlagerung nimmt immer weiter Fahrt auf. Mittlerweile bewertet fast jedes zweite Unternehmen die aktuelle wirtschaftliche Lage als schlecht und nur etwas mehr als zehn Prozent erwarten für 2025 eine Verbesserung“, kommentiert Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der bayerischen M+E Arbeitgeberverbände bayme vbm, die Ergebnisse eine Blitzumfrage unter rund 460 Unternehmen der Branche. Ausgewichen wird hauptsächlich nach Osteuropa (EU-Mitgliedsstaaten), USA und China.

Die Unternehmen stellen dem Standort Deutschland ein schlechtes Zeugnis aus. Neun von zehn Unternehmen sind der Meinung, dass sich die Standortbedingungen in den letzten zehn Jahren verschlechtert haben. „Wir sind als Standort zu teuer, zu kompliziert und zu wenig für die Zukunft gerüstet. Wir brauchen eine Trendwende, um dem Sog der Deindustrialisierung etwas entgegenzusetzen. Ein Weiter so kann es nicht geben“, findet Brossardt und ergänzt: „Immerhin glauben ebenso fast 90 Prozent der Unternehmen noch an unseren Standort, sehen aber die Politik in der Pflicht für grundlegende Reformen der Rahmenbedingungen. Dann kann es auch wieder bergauf gehen.“

Während weniger als 15 Prozent der Unternehmen ihre inländischen Investitionen im Jahr 2025 steigern wollen, plant mehr als jedes zweite Unternehmen, diese zu verringern. „Das ist erschreckend. Zumal über ein Drittel dieser Unternehmen die Investitionen um mehr als 30 Prozent reduzieren wollen. Das können wir uns als Standort unter keinen Umständen erlauben, denn fehlende Investitionen heute sind fehlendes Wachstum und fehlende Arbeitsplätze morgen“, erklärt Brossardt. Hauptgründe für den Investitionsrückgang sind die hohen Arbeitskosten (69 Prozent), eine fehlende Planbarkeit durch die Wirtschaftspolitik (68,5 Prozent), Bürokratie (58,6 Prozent) sowie Energiekosten (52,6 Prozent).

„Wir erwarten von der neuen Bundesregierung einen wirtschaftspolitischen Aufbruch, der unseren Standort- und Wettbewerbsbedingungen wieder oberste Priorität einräumt und dem Stellenabbau ein Ende setzt“, so Brossardt abschließend. Der DeutschlandPlan 2030 der vbw zeigt, wie dies gelingen kann: vbw-DeutschlandPlan2030-BTW-25.pdf