Letzte Aktualisierung: 20. Dezember 2024
Information
Der bayerische Außenhandel im Oktober 2024
Inhalt teilen
Leichter Rückgang der bayerischen Ausfuhren
Der Wert der bayerischen Warenexporte summierte sich im Zeitraum zwischen Januar und Oktober 2024 auf rund 190,8 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutete dies ein Plus von 1,3 Prozent. Im Monat Oktober 2024 lagen die Ausfuhren mit einem Exportwert von 19,6 Milliarden Euro hingegen um 0,9 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat.
Die Exporte in die Länder der EU stiegen in den ersten zehn Monaten des Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,7 Prozent und damit etwas schneller als die bayerischen Exporte insgesamt. Zwischen den einzelnen Handelspartnern gab es dabei große Unterschiede. So stiegen die Exporte nach Polen (+10,9 Prozent), Belgien (+8,9 Prozent) und Ungarn (+8,7 Prozent) überdurchschnittlich schnell an. In die drei wichtigen Absatzmärkte Niederlande (-3,1 Prozent), Österreich (-2,4 Prozent) und Italien (-2,1 Prozent) wurden hingegen weniger Waren exportiert. Außerhalb der EU entwickelten sich insbesondere die Ausfuhren nach Russland (-16,8 Prozent) und China (-6,2 Prozent) schwach. In die Vereinigten Staaten wurden im gesamten Zeitraum zwischen Januar und Oktober gegenüber dem Vorjahreszeitraum mit rund 24,0 Milliarden Euro zwar 1,6 Prozent mehr Waren ausgeführt. Betrachtet man nur den Oktober lagen die Exporte hingegen um 5,3 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats.
Bei den verschiedenen Exportgütern ergab sich im Laufe des Jahres ebenfalls ein differenziertes Bild. Während die Ausfuhren von Autos (+7,9 Prozent) und pharmazeutischen Erzeugnissen (+9,3 Prozent) im Zeitraum zwischen Januar und Oktober 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesteigert werden konnten, gingen die Exporte von elektrischen Ausrüstungen und elektronischen Bauelementen um 11,6 beziehungsweise 10,5 Prozent zurück. Auch der Export von Maschinen konnte das Niveau des Vorjahreszeitraums nicht halten (-1,9 Prozent).
Schwächelnde Nachfrage führt zu rückläufigen Importen
Der Wert der bayerischen Importe sank im Zeitraum zwischen Januar und Oktober des laufenden Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum merklich. Mit 192,2 Milliarden Euro lag dieser um 3,8 Prozent unter dem Vorjahreswert. Im Monat Oktober 2024 gingen die bayerischen Einfuhren im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,2 Prozent auf 20,4 Milliarden Euro zurück.
Besonders starke Rückgänge des Importwerts im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnete Bayern im Handel mit Russland (-26,8 Prozent), dem Vereinigten Königreich (-20,0 Prozent) und der Niederlande (-17,3 Prozent). Die Importe aus Spanien (+11,8 Prozent) und der Schweiz (+4,8 Prozent) legten im Vergleich zum Vorjahr hingegen zu.
Auf der Seite der Gütergruppen fallen insbesondere deutlich geringere Importe elektronischer Bauelemente (-27,8 Prozent) auf – eine Gütergruppe, die überwiegend aus China importiert wird. Mit -23,3 Prozent nahmen zudem die Einfuhren von PKW und Wohnmobilen überdurchschnittlich stark ab. Die Importwerte von Erdöl und Erdgas (+10,2 Prozent), elektrotechnischen Erzeugnissen (+9,4 Prozent), Luftfahrzeugen (+9,1 Prozent) und pharmazeutischen Erzeugnissen (+7,4 Prozent) lagen im laufenden Jahr hingegen höher als im Vorjahreszeitraum.
Bayern mit geringem Außenhandelsdefizit
Zwischen 2019 und 2023 verzeichnete Bayern jedes Jahr ein Außenhandeldefizit. Nach Ablauf der ersten zehn Monate des Jahres deutet sich dies auch für das Jahr 2024 an. Zugleich dürfte das Außenhandelsdefizit gering ausfallen. So lag der Unterschied zwischen den Warenwerten der Ein- und Ausfuhren Bayerns zwischen Januar und Oktober 2024 bei rund 1,3 Milliarden Euro. Zum Vergleich: das gesamte Außenhandelsvolumen Bayerns im Zeitraum Januar bis Oktober lag bei über 380 Milliarden Euro.