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Letzte Aktualisierung: 31. Juli 2023

Studie

Folgen einer Bi-Polarisierung der Weltwirtschaft

 Volker Leinweber
Volker Leinweber
Geschäftsführer, Leiter der Abteilung Volks- und Außenwirtschaft
Telefon +49 (0) 89-551 78-133 +mobil+ +49 (0) 173-573 89 25
Folgen einer Bi-Polarisierung der Weltwirtschaft

Die Weltwirtschaft befindet sich im Wandel und ist nicht zuletzt geprägt vom Konflikt zwischen den USA und China. Das Risiko einer Bi-Polarisierung der Weltwirtschaft ist durchaus real.

Analyse der Folgen einer Blockbildung in der Weltwirtschaft

Die von der Prognos AG erstellte vbw Studie betrachtet das hypothetische Szenario, dass sich ein US-dominierter sowie ein China-dominierter Handelsblock bilden. Die EU könnte dann vor der Wahl stehen, sich auf eine Seite zu schlagen. Eine dritte Option wäre, einen „blockfreien“ Status zu wählen, in dem sich die Europäische Union keiner der beiden Seiten ökonomisch anschließt.

Hierfür untersucht die Studie für verschiedene Bereiche, wie intensiv die EU innerhalb Europas, mit dem US-Block und mit dem China-Block verbunden ist.

Enge Verflechtungen innerhalb Europas, aber auch mit USA und China

Ein zentrales Ergebnis ist die große Bedeutung Europas für Deutschland und die Länder der EU. Die engen handelspolitischen Verflechtungen zwischen ihnen führen dazu, dass die europäischen Länder in sämtlichen untersuchten ökonomischen Bereichen die jeweils wichtigsten Partner darstellen.

Deutschland und die EU sind darüber hinaus auch sehr eng in die internationale Wirtschaft eingebunden. In den Bereichen Direktinvestitionen und grenzüberschreitende Forschung sind die Verknüpfungen mit dem US-Block stärker, bei Energierohstoffen und Importen allgemein ist der China-Block der bedeutendere Partner. Bei den anderen Bereichen sind die Verflechtungen mit den beiden Blöcken ähnlich.Für den Fall einer hypothetischen Blockbildung gibt es aus rein wirtschaftlichen Überlegungen also keine klare Präferenz für die EU, sich einem der Blöcke anzuschließen.

Wohlstandsverluste bei jeder Form von De-Globalisierung

Wenn die EU als eigenständiger, neutraler Block agiert, hätte dies noch die geringsten wirtschaftlichen Einbußen zur Folge. Fakt ist aber, dass es in jedem Fall zu wirtschaftlichen Verlusten kommen würde und deshalb eine De-Globalisierung mit einer Blockbildung der Weltwirtschaft unbedingt zu vermeiden ist.

Hierfür sollte sich die EU ihrer weltwirtschaftliche Bedeutung bewusst sein. Ein Abbrechen der Beziehungen zwischen der EU und China bzw. zwischen der EU und den USA würde nicht nur die EU, sondern auch die andere Seite empfindlich treffen. Das ermöglicht der EU eine Verhandlungsposition, mit der sie gegebenenfalls europäische Länder, Nicht-EU-Länder oder blockfreie Staaten wirtschaftlich und politisch eng an sich binden und sich den handelspolitischen Konflikten zwischen den USA und China ein Stück weit entziehen kann.

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